Man muss vom Weg abkommen…

 

…um nicht auf der Strecke zu bleiben!

Wenn ich auf mein Leben zurückblicke, gab es viele Entscheidungen, die mich scheinbar vom "richtigen" Weg abbrachten.

Eine davon war meine Heirat mit 18, noch vor dem Abitur. Für viele war das unverständlich, doch für mich war es der Weg, der damals zu meinen Prioritäten und Werten passte. Ebenso, als ich mein Innenarchitektur-Studium abbrach, weil wir uns für Kinder entschieden hatten und meine Familie an erster Stelle stand. Oder als wir das Eigenheim der Mietwohnung vorzogen. Oder als ich vor knapp 11 Jahren die wohl einschneidendste Entscheidung meines Lebens traf, nämlich bei Null anzufangen, weil mich mein bis dahin gelebtes Leben seelisch, emotional und spirituell aushungern ließ. Ja, damals bin ich vom Weg "abgekommen".

(Das "Abgekommen" habe ich hier bewusst in Ausführungszeichen gesetzt, denn die Welt, in der ich damals lebte, denkt bis heute, ich sei vom "richtigen Weg" abgekommen. Aber für meinen Seelenfrieden lass ich sie das bis heute gerne weiterdenken 😉)

Es folgten weitere Abzweigungen, von denen erst die Trennung von meinen Kindern, dann das Beenden der HP-Ausbildung und das Journalismus- und PR-Studium - letztere, weil ich meinen Medizinstudienplatz wegen eines Bafög-Bescheids abgeben musste - zu den einschneidendsten am Anfang meines "zweiten" Lebens gehörten. Vor allem die Trennung von meinen Kindern zählt bis heute zu den schmerzhaftesten Entscheidungen meines Lebens, doch sie lehrte mich, was Stärke bedeutet, und zeigte mir, wie viel ich bereit war zu geben, um einen neuen und authentischeren Weg für uns ALLE zu schaffen.

Deshalb spricht mir dieses Zitat so sehr aus der Seele, allerdings mit einer für mich sehr wichtigen Ergänzung: NICHTS von all dem, weder meine drei wundervollen Jungs oder die vielen anderen guten Erfahrungen noch die weniger schönen Momente, die diese Wege bis zu den jeweiligen Abzweigungen begleiteten, möchte ich missen!

Was ich aus all dem gelernt habe:
1️⃣ Vom Weg abzukommen ist oft der Beginn von etwas Großem.
2️⃣ Es erfordert Mut, aber es lohnt sich, Altbekanntes loszulassen und Neues zu wagen.
3️⃣ Die besten Momente meines Lebens, wie die Geburt meiner Kinder, und die wertvollsten Erkenntnisse lagen sowohl auf den geplanten Strecken als auch auf den neuen Wegen, die sich durch die Abzweige ergeben haben.

Mein Weg war selten geradeaus und ich habe mein Leben oft neu ausgerichtet und ausrichten müssen, doch genau das hat mich zu der Person gemacht, die ich heute bin, und mich gelehrt, dass der scheinbar "sichere Weg" nicht unbedingt immer der beste ist.

Heute unterstütze ich Menschen dabei, mutig ihre eigenen Abzweigungen zu finden, anderen Perspektiven mit Neugier zu begegnen und Dialoge außerhalb ihrer Komfortzone zu führen - sei es im Coaching, in Workshops oder durch gemeinsame Projekte.

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